Selbstliebe – Meditation der liebenden Güte

Liebst du dich selbst?

Was für eine komische Frage, denkst du jetzt vielleicht. 

Soll ich etwa selbstverliebt durch die Welt laufen? 

So ist das nicht gemeint und ich glaube du weist genau was ich meine. 

Aber Fakt ist: Die meisten Menschen haben ein Problem damit. Das eigene Selbstbild ist oft nicht das allerbeste. 

Sie haben Verständnis und Mitgefühl für andere Menschen. Akzeptieren die Macken, Schwächen und Fehler der anderen, aber bei sich selbst sieht es dann ganz anders aus. 

Wir selbst sind unser stärkster Kritiker. Die Stimme im Kopf, die keine gute Meinung über uns selbst hat. 

Mal ganz ehrlich, so wie wir oft mit uns selbst umgehen, würden wir es mit keinem anderen Menschen machen. 

Wir haben es einfach nicht gelernt, uns selbst zu lieben. Uns anzunehmen so wie wir sind mit all unseren Unzulänglichkeiten. 

Dabei ist Selbstliebe die Grundlage für Alles. 

Wenn du dich selbst nicht lieben kannst, wie willst du dann einen anderen Menschen lieben.

Was kannst du tun, um zu mehr Selbstliebe zu gelangen?

Ein guter Weg ist die Meditation der liebenden Güte. 

Was das genau ist und eine Anleitung für Zuhause gibt es im Folgenden.

  • Mögen alle Wesen frei sein von Leiden.
  • Mögen alle Wesen frei sein von Übelwollen.
  • Mögen alle Wesen von Liebender Güte erfüllt sein.
  • Mögen alle Wesen wahrhaft glücklich sein.

Meditation der liebenden Güte

Die Meditation der liebenden Güte ist eine der effektivsten Meditationspraktiken überhaupt. 

  • Sie hilft dir leichter in einen Zustand von Unbeschwertheit, innerem Frieden, Liebe und Glück eintreten zu können 
  • Sie ist in der Lage die Art und Weise wie dein gewöhnlicher Geist arbeitet grundlegend zu verändern.

Wir alle tragen unendliche Ressourcen Geduld, Mitgefühl, Liebe und Glück in uns. Wir haben nur den Zugang dazu verloren. 

Die Meditation ist ein Trainingsprogramm für deinen Geist und dein Herz, so dass du leichter Zugang zu diesen unendlichen Ressourcen finden kannst. 

Regelmäßig angewendet sogt diese Praxis dafür, dass nach und nach auch in deinem Alltag immer öfters und leichter auf diese Ressourcen zugreifen kannst.

Aufbau der Meditation

Die Meditation besteht besteht im Grunde aus drei Teilen.

1. Teil: Herstellung von liebevollen Gefühlen in einem selbst

Im ersten Teil geht es darum, dass du versuchst dich in einen Zustand von Unbeschwertheit, des inneren Friedens, der Liebe und des Glücks zu versetzen. 

Das geschieht mit Hilfe von mentalen Bildern und deiner geistigen Vorstellungskraft.

2. Teil: Gefühle von liebevoller Güte anderen Menschen senden

Im zweiten Teil versuchst du die in dir entstandenen Gefühle auch anderen Menschen zu schicken. 

Dabei geht es stufenweise von dir sehr nahestehenden Personen über neutrale Personen bis hin zu deinen ärgsten Feinden. 

Die letzte Stufe ist die schwierigste und nur sehr wenige Menschen sind in der Lage ihren größten Feinden Gefühle von Liebe und Glück zu senden. 

Oft bedarf es einer langen Übung, bis man in der Lage ist so etwas zu tun.

3. Teil: Wünsche auf sich selbst richten und mit in den Alltag nehmen.

Im letzten Teil richtest du all die Wünsche noch einmal bewusst auf dich selbst. 

Du machst dir bewusst:

Du verdienst es, bist es wert unbeschwert, im inneren Frieden, liebevoll und glücklich zu sein.

Mögliche Hindernisse, Einwände und Probleme

Zu Beginn mag die Anleitung vielleicht für den einen oder anderen etwas aufgesetzt wirken. 

Aber probiere es trotzdem aus. Versuche nicht zu werten und zu beurteilen. Sei dir sicher, die Meditation wirkt. Sie ist eine der mächtigsten Meditationen überhaupt. 

Wie bei allen Dingen gilt: Regelmäßigkeit ist das Erfolgsrezept. 

Mache die Meditation regelmäßig, am besten mindestens ein- bis zweimal pro Woche. 

Wenn du sehr schnell Ergebnisse und Veränderungen haben willst, dann übe täglich. Schon nach wenigen Meditationen wirst du merken, wie du dich innerlich veränderst und dies sich nach Außen auswirkt. 

In der nachfolgenden geführten Mediation werden im zweite Teil die liebevollen Gefühle nur bis zu neutralen Personen gesendet.

Geführte Anleitung: Meditation der liebenden Güte - 25 Minuten

Anleitungstext

Bereite dich auf die Meditation vor.

Sitze aufrecht mit gerader und aufgerichteter Wirbelsäule.

Schließe eine Augen und richte deine Blick nach innen.

Atme ein paar mal tief und bewusst mit dem Bauch ein und aus.

Stell dir vor, wie du mit jedem Ausatmen von innen heraus entspannst.

Lass deinen Atem nun ganz normal fließen ohne ihn bewusst zu beeinflussen.

Nimm jetzt die Bewegungen deines Körpers wahr, die durch die Atmung entstehen.

Vielleicht kannst du den Atem im Bereich der Schultern wahrnehmen, im Bereich des Brustkorbs, des Rückens....

Nimm jetzt deinen Atem im Bereich deiner Nasenlöcher wahr. Nimm jeden Ein- und Ausatem wahr. Nimm die Temperaturunterschiede zwischen dem Ein- und Ausatmen wahr.

Bleibe bei der Beobachtung deines Atems und nimm ihn als Anker, der dich immer wieder zurück ins Hier und Jetzt führt. 

Zähle nun zehn Atemzüge und nimm wahr, wie dein Geist zur Ruhe kommen kann.

Wenn Gedanken oder Gefühle hoch kommen und du abgelenkt wirst, was vollkommen normal ist, dann kannst du dich über deinen Atem immer wieder zurück holen.

Gehe einfach immer wieder zurück zur Beobachtung deines Atems.

Lasse nun die Beobachtung deines Atems langsam in den Hintergrund gleiten, ohne ihn ganz zu verlieren. 

Formuliere nun den Wunsch:

Möge ich frei sein von Leiden.

Stell dir nun vor, wie der Raum um dich herum sich langsam mit goldenem Licht füllt. 

Das warme, goldene Licht beginnt deine Füße zu bedecken, deine Unterschenkel, Knie, Oberschenkel....

Langsam steigt es weiter nach oben....

Hüfte, Gesäß, dein Bauch, Rücken, der ganzer Oberkörper sind jetzt umgeben von dem warmen, golden Licht. 

Das goldene Licht steigt weiter auf und dringt nun über deine Augen und Ohren in dich ein .... und durchströmt jetzt deine ganzen Körper auch von innen....

Stell dir jetzt vor, wie es ist frei zu sein von jeglicher Art von körperlichem oder geistigem Leiden.

Nutze deine Vorstellungskraft und stell dir vor wie es ist vollkommen frei von körperlichen oder geistigen Leiden zu sein. 

Stell dir Augenblicke aus deinem Leben vor, in dem du genau dies gewesen bist. 


Formuliere jetzt ohne das Gefühl der Unbeschwertheit und des Wohlbefindens zu verlieren, den Wunsch:

Möge ich frei sein von Übelwollen.

Stell dir jetzt so klar und deutlich wie es für dich möglich ist vor, wie es ist frei von jeglichem Übelwollen zu sein. Wie es ist mit allem und jedem vollkommen im Frieden zu sein. 

Stell dir vor wie es wäre ohne Feindseligkeit, Ärger, Wut oder Groll im Herzen zu sein. Fühle wie es ist mit dir und der Welt vollkommen im Frieden zu sein.


Formuliere jetzt, ohne das Gefühl des Wohlbefindens und inneren Friedens zu verlieren, den Wunsch:

Möge ich von liebender Güte erfüllt sein.

Vergegenwärtige dir so klar und deutlich wie möglich, wie es ist von dem wunderbaren Gefühlen der Liebe und Güte erfüllt zu sein.

Setze dir gedanklich eine Person die du besonders gerne hast vor dir hin und konzentriere dich auf die Gefühle von Liebe, Zärtlichkeit und Anteilnahme dieser Person gegenüber. 

Stell dir vor wie ein Strom von Liebe von dir zu dieser Person fließt.


Formuliere jetzt, ohne das Gefühl von Unbeschwertheit, des inneren Friedens und der Liebe zu verlieren den Wunsch.

Möge ich wahrhaft glücklich sein.

Stelle dir vor deinem inneren Auge vor wie es ist, wahrhaft glücklich zu sein. 

Wie es ist nichts zu wollen und nichts zu brauchen - vollkommen zufrieden zu sein. 

Einfach vollkommen glücklich in dem Moment zu sein. Wunschlos glücklich zu sein. 

Lass dieses Glück in dir aufleben, so als ob du es gerade erfährst.

Bleibe jetzt noch einige Augenblicke in dem Gefühl wie es ist völlig frei von Leiden, innerlich im Frieden und von Liebe und Glück erfüllt zu sein.


Denke nun an eine Person an der dir viel liegt. Eine Person, die dir auf irgendeine Weise geholfen oder Gutes getan hat. 

Setze die gedanklich diese Person vor dir hin und formuliere den Wunsch:

Möge (Name) frei sein von Leiden.
Möge (Name) frei sein von Übelwollen.
Möge (Name) von liebender Güte erfüllt sein.
Möge (Name) wahrhaft glücklich sein.

Schicke dieser Person jetzt diese Gefühle von Herz zu Herz und von Geist zu Geist.

Visualisiere dabei den Gesichtsausdruck dieser Person, wenn in ihr wie aus dem Nichts diese Gefühle von Unbeschwertheit, Wohlbefinden, Frieden, Liebe und Glück aufsteigen.

 

Stell dir nun vor, wie du die Erde weit aus der Unendlichkeit des Weltraums betrachten kannst. Du siehst die Erde als winzig kleine, wunderschöne blaue Kugel.

Stell dir nun vor wie du allen Menschen und Lebewesen dieses Planeten Wohlbefinden, Frieden, Liebe und Glück sendest. 

Visualisiere wie ein Strom von Wohlbefinden, Frieden, Liebe und Glück sich über die gesamte Erde ausbreitet und von dort in das gesamte Universum ausstrahlt. 


Richte nun die Gefühle von Wohlbefinden, Frieden, Liebe und Glück noch einmal ganz bewusst auf dich selbst. 

Sage dir innerlich, dass auch du es wert bist diese Gefühle zu haben. 

Sende Wohlwollen und Liebe zu dir selbst. 

Sich selbst zu lieben und mit allen Mängeln und Schwächen zu akzeptieren ist der direkteste Weg auch andere zu lieben und zu akzeptieren.


Und dann nimm dir vor die in dieser Meditation hervorgerufenen Gefühle auch in deinem täglichem Leben anzuwenden - für dich selbst und für alle anderen Menschen und Lebewesen auf diesem Planeten.

OM OM OM



About the author 

Franz

Shambudas Franz Laufer. Yogalehrer, Meditationskursleiter, Achtsamkeitstraining. Meditation und Achtsamkeit verändern dein Leben.

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